LernOrt Lebendige Landwirtschaft

LernOrt Lebendige Landwirtschaft

Niedersachsen

Auf Hof Luna steht die Idee einer naturgemäßen lebendigen Landwirtschaft, entstanden aus einer Vision des Lebens in Ganzheit und Harmonie, im Vordergrund. Die Permakultur bedeutet für uns ein ganzheitlicher Lebensstil, welcher Dauerhaftigkeit, Selbstverantwortung und Schönheit integriert.


Die zentralen Elemente im Umgang mit der Natur und unserer Welt sind für uns regenerative Landwirtschaft und Bodenheilung, die Förderung der Biodiversität in Garten und Landschaft, Aufforstung und integrierte Tierhaltung. Die Selbstversorgung mit den Früchten unserer Arbeit, des Bodens, der Pflanzen und der Tiere, das Leben in einer bäuerlichen Hofgemeinschaft mit einer auskömmlichen Arbeit, das gemeinsame Feiern sowie die Verbindung mit Mutter Erde in einer freiwilligen spirituellen Praxis sind die Bestandteile eines sozialen Miteinanders der Hofgemeinschaft.

Wir versuchen durch unseren Lebensstil der genussvollen Genügsamkeit Ressourcenverbräuche zu minimieren, Menschen von außerhalb an den Früchten unserer Arbeit teil haben lassen, unser Wissen und unsere Erfahrung weiter zu geben und die Einladung zum Mit-Tun, Mit-(er)Leben, Mit-Arbeiten, Mit-Feiern sind für uns die ersten Ansätze, unsere „Überschüsse“ zu teilen. 

Der Hof

Der Milchviehhof Luna liegt in Everode bei Freden an der Leine und betreibt seit 30 Jahren eine regenerative bäuerliche Landwirtschaft nach den Richtlinien des Demeter Anbauverbandes. Seit 1987 wird Hof Luna biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Seit dieser Zeit richtet sich das Hauptaugenmerk des Bauern Wilhelm Bertram auf den Aufbau eines stabilen Gesamtökosystems. Ein geschlossener Betriebskreislauf, die Züchtung vom Aussterben bedrohter alter Haustierrassen, Grünlandbewirtschaftung, Ackerbau, Gemüse- und Obstanbau und die abwechslungsreiche Landschaftsgestaltung sind dabei Elemente, die eine Übereinstimmung mit der permakulturellen Ethik und Gestaltungspraxis erkennbar machen.

Die Menschen vom LernOrt

Die Vision einer lebendigen Landwirtschaft wird auch durch ein vielfältiges Lernangebot von Selbstversorgung bis Wildniswissen erfahrbar. Seit 2016 bringen Cheryl und Thom Meiseberg die Permakultur in die kleine Gemeinschaft. Seit Ende 2018 ist mit Sonja Bach die dritte Permakultur-Gestalter*in mit am Hof. Die jeweiligen Lern- und Arbeitswege der drei Designer*innen haben sich seit 2013 immer wieder getroffen und sich nun am Hof zusammen gefunden. Ergänzt wird das Team durch Gast- und Fachreferent*innen aus unterschiedlichen Bereichen, um die Schwerpunkte das LernOrt-Teams kompetent ergänzen zu können. In enger Verbindung zu der Permakultur Akademie, Akteur*innen gesellschaftlicher Bewegungen und Organisationen und verschiedener Universitäten ist es uns ein Anliegen vor dem Hintergrund des ökologischen, politischen und gesellschaftlichen Wandels mit unseren Angeboten und Inhalten auf der Höhe der Zeit und aktueller Wissens- und Forschungsansätze zu sein.

Das Design

Für den LernOrt gibt es einen permakulturellen Gestaltungsentwurf. In ihm werden die vielfältigen Verbindungen und Verflechtungen von unseren individuellen alltäglichen Aktivitäten hinsichtlich der Teil-Selbstversorgung, der Gemeinschaft, der Gartengestaltung und des LernOrtes strukturiert und verbunden. Das Anliegen diese Gestaltungsentwurfes ist es, die beteiligten Systeme sichtbar zu machen und ihr komplexes Ineinandergreifen im fortlaufenden Prozess zu formen.

Die Lernort-Muster

Es gibt eine Abstufung innerhalb der Intensität der möglichen Lernerfahrungen an unserem LernOrt, von Jahresaufenthalten bis hin zu Halbtagskursen. Für ein Jahr bleiben die Teilnehmenden des Angebotes „Art-Gerecht leben lernen“ am Hof. Permakultur-Designkurse dauern ein bis zwei Wochen und viele Workshops zu gärtnerischen Themen, Kochen oder Backen finden über ein bis zwei Tage statt. Der Hof bietet zudem die Nutzung vielfältiger Lernräume. Neben den unterschiedlich ausgestatteten Seminarräumen gibt es eine Seminarküche, mehrere Gärten, die Ställe und nicht zuletzt die dem Betrieb zugehörige Wald und Flur.

Die Selbstversorgung

Die Schwerpunkte liegen in der alltäglichen bäuerlichen Selbstversorgung, die sich aus Garten, Ackerbau und Milchviehbetrieb heraus ergibt. Dazu gehört die Verarbeitung und Lagerung von Getreide, Obst, Gemüse, Fleisch und Milch, das heißt Joghurt und Frischkäse, die Herstellung von Sauerteigbrot und Kuchen sowie die Fermentation und andere Konservierung von Obst und Gemüse.

Die dörfliche Lage erlaubt es uns, eine Selbstversorgung auch im Kultur- und Bildungsbereich zu betreiben, vom Singen am Lagerfeuer bis zu regelmäßigen Kinoabenden, Lesungen und Festen. Zu einer bäuerlichen Selbstversorgung gehören zudem verschiedene handwerkliche Tätigkeiten. Nicht zuletzt wird ein Großteil unseres Energieverbrauchs durch Solar und Holzheizungen selbst erzeugt.

Die Orte

Lernen und Arbeiten finden in sehr vielfältigen und anregenden Bereichen statt, Räume und Plätze um Haus und Hof wie zum Beispiel die Seminarküche, aber auch der Permakultur-Garten und Acker, die Ställe, der Waldgarten, der Kräutergarten, der Tipi-Platz, angrenzende Waldstücke und Heckenlandschaften entlang der Weiden und Felder bieten reichlich Möglichkeiten zum Sammeln von Erfahrungswissen und Erlernen neuer Fähigkeiten.

Die Angebote

Die Themenschwerpunkte der Angebote am LernOrt sind gärtnerische und bäuerliche Selbstversorgung, gärtnerische und soziale Permakultur (Permakulturgestaltung), Landwirtschaft, Naturverbindung, Landschaftsgestaltung, lernen und Erfahrungen weiter geben (Mentoring), Kinder und Permakultur, Begleitung bei der persönlichen Entwicklung (Coaching). Die derzeitigen Formaten sind Halbtages- und Tagesseminare, Wochenendseminare, 14-tägige Permakultur-Designkurse, Jahresaufenthalte, Ferienpassaktionen, Ernte-Mitmachaktionen, Vorträge, Eltern-Kind-Kurse und Erkundungsbesuche und Mitmachwochen von Schulgruppen.

Unsere Vernetzung

Die Kooperation mit Gleichgesinnten ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir sind mit unserem LernOrt-Team und als Praxisort Teil der Permakultur Akademie, bei der wir aktiv mitarbeiten. Besondere Kooperationsbeziehungen pflegen wir mit dem Zen-Tempel im ToGenJi in Steyerberg, mit dem es gemeinsame Kursprogramme mit Schwerpunkt soziale Permakultur sowie der Verbindung von Spiritualität und Permakultur gibt. Darüber hinaus sind wir überregional vernetzt mit dem Wissenschaftsladen Hannover e.V., Heckenrose e.V. in Heckenbeck, Volkshochschule Hildesheim, Laborschule und Oberstufenkolleg Bielefeld, bundesweit mit den Waldorfschulen und „unseren“ regionalen Schulen, Slow Food und Slow Food Youth Academy, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, den Universitäten Braunschweig und Göttingen als auch Transition Town Hannover und Göttingen.