„Im Samen ist die Vergangenheit und die Zukunft lebendig vereint, bereit, in der Gegenwart zu wachsen.“
Im Winter ist Zeit über dies alles in Ruhe zu sinnieren und das am besten beim Samenreinigen und -sortieren. Überschüssiges Saatgut oder solches, was gern verteilt werden will, tragt am besten zu einer regionalen Saatguttauschbörse! Saatguttauschbörsen laden ein, Saatgut zu tauschen, miteinander in Kontakt zu kommen und so alte und regionale Sorten am Leben zu erhalten oder weiterzuentwickeln. Denn Saatgut ist Kulturgut. Über Generationen wurde das Saatgut unserer Kulturpflanzen gepflegt. Es entstanden dadurch Sorten mit eigenen Anbau- und Kocheigenschaften, die angepasst sind an die regionalen Böden und Klimabedingungen sowie Kochgewohnheiten. In Haus- und Küchengärten, kleinen Gärtnereien, Kräuter- und Blumenbeeten kommen ihre Eigenschaften meist voll zur Geltung.
Die Wirkung von Saatguttauschbörsen geht über den Sortenerhalt hinaus: Sie leisten eine Beitrag zur zukünftigen Ernährungssicherung. Denn eine Strategie dafür ist es unterschiedlichste Sorten mit einer großen Artenvielfalt im Garten und auf den Feldern anzubauen. Der Anbau eines Sortengemisches mindert das Risiko eines totalen Ernteausfalls, weil nicht alle Sorten gleichermaßen von den Unbilden der Natur heimgesucht werden.
In Sachsen bemüht sich die Interessengemeinschaft Lebendige Vielfalt seit 2004 um die Veranstaltung von Saatguttauschbörsen. In 2019 laden wieder viele Orte zum Treffen ein, so am 10. Februar das Mehrgenerationenhaus in Bautzen oder am 4. März Familie Haufe in Gohrisch. Viele weitere Tauschbörsen sind auf der Webseite des Netzwerks zu finden.
Wer selbst eine Tauschbörse organisiert, kann sie online veröffentlichen. Einige der Organisatoren laden später im Jahr auch zu Pflanzentauschbörsen ein. Die Termine werden online veröffentlicht.
Kontakt zum Netzwerk über das Umweltbildungshaus Johannishöhe
