Garten ohne Gärtner

Ein Videobeitrag mit Permakultur-Designer Volker Kranz beim NDR Fernsehen über Permakultur und tolle Beispiele aus der Praxis als Landschaftsgärtner.


„Viele Leute haben eigentlich einen Obstgarten zu Hause und wissen es gar nicht.“

„Man muss sich relativ intensiv damit beschäftigen, damit man hier in diesem grünen Chaos sieht: hier steht eigentlich mein Mittagessen.“

„Was kann ich gerade nutzen, was es sowieso schon gibt? Das ist natürlich immer das, mit der geringsten Arbeit.“

Ein Hühnertraktor zur Bodenbearbeitung statt landwirtschaftlicher Traktor

„Für die Hühner ist das natürlich toll, die kommen immer wieder auf ein neues Stück Land. Das heißt sie infizieren sich nicht so schnell mit Krankheiten. Das ist ja immer das Problem mit Tieren, wenn man sie auf einer Stelle hält. Und sie kriegen immer frisches Futter, weil man muss nicht soviel zufüttern, weil sie immer wieder was neues kriegen. Und der Mensch hat quasi den Vorteil, dass die Fläche vorbereitet ist für den Gemüseanbau.

Wenn ich jetzt normal Hühner halten würde, dann läuft das eigentlich so ab: Ich habe ein Gehege, da kommen die Hühner rein, ich muss immer zufüttern und hab‘ eigentlich als Ertrag nur Eier und Fleisch irgendwann. Und hier habe ich als Ertrag eigentlich die Arbeit der Hühner.

Da zeigt sich auch so ein bisschen der Unterschied von Permakultur zur herkömmlichen Landwirtschaft: Also dieses ständige suchen nach: Wo kann ich jetzt gerade was nutzen, was mir relativ wenig Arbeit macht?

Das ist ja sozusagen ein bisschen der Witz der Permakultur: immer nach solchen Momenten, nach solchen Örtlichkeiten suchen.“

Ein Saustall wird zur Orangerie

„Wir benutzen den [Teich Anm. d. Red.] als Spiegelfläche. Gerade die Wintersonne, die kommt ganz flach. Die trifft auf die Wasseroberfläche und spiegelt sich dann hinten in die Glasfläche [des Gewächshauses Anm. d. Red.] rein. Gerade im Frühjahr und im Herbst hat man nochmal ein bisschen mehr Licht im Gewächshaus – dadurch, dass der Teich an der richtigen Stelle liegt.

Gewächshäuser sind eigentlich für Pflanzen gar nicht so toll: Da gibt es das sogenannte Barackenklima drin. Man hat dann ja nur ein reines Glashaus, wenn da die Sonne drauf scheint, zack, hat man gleich 50 Grad und die Pflanzen fangen richtig an zu leiden. Und sobald die erste Wolke kommt, wird es sofort kalt im Gewächshaus.

Und das haben wir versucht durch eine ganz einfache Technik zu verhindern und zwar: Wir haben Rohre eingebaut, die sind also da unten ungefähr 30 Zentimeter dick im Durchmesser. Sie führen in anderthalb Metern Tiefe durch den Teich nach innen. Und wenn man jetzt oben ein Fenster aufmacht, dann wird die warme Luft im Sommer reingezogen, in diese Rohre, wird durch die Erde gezogen, da ist es ja kühl, und kommt als kühle Luft hier ins Gewächshaus rein. Das heißt ich kann viel schneller kühlen, als wenn ich einfach nur ein Fenster aufmache und die warme Luft kommt. Und im Winter ist es genau umgekehrt. Da wird die kalte Luft angezogen, geht in die Erde, da ist es relativ warm, wird vorgewärmt und kommt halt nicht ganz so kalt hier ins Gewächshaus rein.“

 

Du willst noch mehr tolle Praxisbeispiel kennenlernen? Die größte Sammlung essbarer Gehölze in ganz Deutschland? Oder das Wildobstlabyrinth? Permakultur statt Gartenzwerg im Kleingarten? Und wie viel Biomasse produziert eigentlich ein Teich?

Dann schau dir das komplette Video mit Permakultur-Designer und Landschaftsgärtner Volker Kranz von Baumrausch an. Permakultur-Designerin Sonja Bach (2013 noch Lepper) taucht auch auf!

 


NaturNah: Garten ohne Gärtner – Das Prinzip Permakultur
Bereits gesendet im NDR Fernsehen, bei dem auch die Rechte liegen. Ausstrahlung am 03.09.2013 um 18.15 Uhr in der Sendung NaturNah.

 

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